Der SterNhimmel

im Mai 2023

Seit dem 26.03.2023 gilt die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ). Alle Zeitangaben ab diesem Datum folgen der MESZ.

Es ist Mai und somit ist der Große Wagen – der auffällige und vermutlich bekannteste Asterismus im Großen Bären – steil über unseren Köpfen zu finden. Sein letzter Deichselstern, Benetnasch oder auch Alkaid genannt, steht gerade im Meridian in oberer Kulmination. Den Großen Wagen gegenüber, mit dem Himmelsnordpol als Dreh- und Angelpunkt, nimmt die Kassiopeia, das Himmels-W, ihre untere Kulmination ein und befindet sich in ihrer tiefsten Stellung bzw. in größter Zenitdistanz.

Lässt man den Blick zur Standardbeobachtungszeit von Westen über den Himmel schweifen, findet man mit Kastor und Pollux in den Zwillingen die letzten Überreste des Wintersternhimmels tief über dem Westhorizont. Im Nordwesten ist außerdem die helle und zirkumpolare Kapella, Hauptstern des Fuhrmanns, zu sehen. Aufmerksame Sterngucker können außerdem Prokyon im Kleinen Hund erspähen.

Spica, Hauptstern der Jungfrau, passiert gerade die Nord-Süd-Linie; etwas südlicher und auch in Meridiannähe findet man das unauffällige Sterntrapez des Raben. Der Löwe als Leitsternbild des Frühlings hat den Meridian bereits passiert und lässt sich leicht im Südwesten finden. Hoch im Südosten steht Arktur, Hauptstern im Rinderhirten, und in seiner Nähe die Nördliche Krone. Ihr prägnanter Halbkreis aus Sternen ist auch in urbanen Gebieten recht leicht zu finden.

Im Nordosten befindet sich gerade das Sommerdreieck mitten im Aufgang. Es besteht aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler, wobei es letzterer noch nicht über den Horizont geschafft hat.

Der Himmel über dem Osthorizont wird von den großen Sternbildern Schlangenträger und Schlange dominiert, die sich beide aus eher lichtschwachen und weit voneinander entfernten Sternen zusammensetzen. Und um schließlich die unscheinbare Waage im Südosten zu finden, benötigt man schon etwas mehr Geschick.

Seit dem 26.03.2023 gilt die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ). Alle Zeitangaben ab diesem Datum folgen der MESZ.

Nach seiner Abendsichtbarkeit im letzten Monat kommt Merkur nun in der Nacht vom 1. zum 2. in untere Konjunktion mit der Sonne. Danach entfernt er sich rückläufig von der Sonne, wird am 14. stationär und zieht danach wieder rechtläufig seine Bahn am Himmel.

Venus fällt bereits in der Abenddämmerung auf zieht in der ersten Nachthälfte die Blicke auf sich. Ihre Untergänge verlagern sich vom 1. um 0:39 Uhr auf 0:54 Uhr am 18. – übrigens der späteste Venusuntergang seit 50 Jahren! – und 0:46 Uhr am 31.

Mars zeigt sich in der ersten Nachthälfte und wechselt am 17. von den Zwillingen in den Krebs. Seine Untergänge verfrühen sich von 2:20 Uhr am Monatsersten auf 1:49 Uhr am 15. und 1:10 Uhr am 31.

Der Gasriese Jupiter, bis zum 19. rechtläufig in den Fischen, danach im Widder, zeigt sich im letzten Monatsdrittel tief am morgendlichen Osthimmel. Seine Aufgänge verfrühen sich bis Monatsende, sodass er seine Morgensichtbarkeit ausbauen kann: von 4:30 Uhr am 20. auf 3:52 Uhr am Monatsletzten.

Und auch Ringplanet Saturn kann seine Morgensichtbarkeit ausbauen. Rechtläufig im Wassermann verringert er allmählich seine Geschwindigkeit und geht am 1. um 4:05 Uhr auf, 15. um 3:12 Uhr und am 31. bereits um 2:11 Uhr.

Uranus steht am 9. im Widder in Konjunktion mit der Sonne und bleibt somit unbeobachtbar.

Rechtläufig in den Fischen schafft es Neptun noch nicht, sich gegen die aufkommende Helligkeit am Morgenhimmel durchzusetzen und bleibt unbeobachtbar.